„Wir sind ein junges Team und gehen die Dinge anders an. Wir schauen auf die Trends, gehen mit der Zeit. Unsere KundInnen bekommen sicher kein 0815-Logo!“ Die beiden Jungdesignerinnen von brandON wissen, wie sie ihre Philosophie am besten kurz und knackig beschreiben.
Wohlig warm ist das helle Büro von brandON mit den modernen Bürosesseln. Die bequeme Couch in hellblau lädt zur Arbeitspause ein. Sogenannte „Inspirational quotes“ zieren in Bilderrahmen die weiße Wand. In der hinteren Ecke steht ein Kühlschrank – vielleicht eine Minibar? Wer weiß. Die kleinen Dekorationsartikel verleihen dem Arbeitsplatze feine Farbkleckse.
Der Weg zum eigenen Designparadies
Julia wusste bereits im Alter von 16 Jahren, dass sie Grafikdesignerin werden wollte. Bei einem Ferialpraktikum in einer Werbeagentur sprang der Funke auf sie über. Sie genoss die gute Aura und es war ihr klar: Das ist ihre Berufung. An der Abendschule für Grafik- und Kommunikationsdesign an der Ortweinschule in Graz traf sie dann Heidi. In den drei Jahren ihrer Ausbildung lernten sich die beiden kennen, setzten gemeinsam Schulprojekte um – und wurden Freundinnen.
Nach der Diplomprüfung arbeiteten sie einige Monate lang getrennt, jede in einer anderen Agentur, und sie verloren sich ein wenig aus den Augen. Aber nicht ganz. Im Mai 2016 mieteten die zwei schließlich ein kleines Geschäftslokal in der Jakoministraße, das sie mit dem Auge für Design und Liebe zum Detail in ein einladendes Büro verwandelt haben.
Seit Juli gibt es mit brandON somit ein Unternehmen der Kreativwirtschaft mehr im Viertel. „Der Schritt in die Selbstständigkeit war der erste große Erfolg für uns“, freuen sich die beiden und erzählen von ersten Kontakten zur Nachbarschaft, die ganz angenehm waren.
Charakter wird großgeschrieben
Wie es zum Namen brandON gekommen ist? „Das war ein langer Weg inklusive Scrabble spielen“, erinnern sich die zwei Freundinnen. „Keine leichte Entscheidung, denn es gab so viele Ideen.“ Irgendwann aber stand das brandON ganz oben auf der Liste: positiv und nah am Branding, mit dem sie sich als Grafikdesignerinnen tagtäglich beschäftigen.
Was ihnen bei der Arbeit wichtig ist? „Wir schauen uns den Charakter des Unternehmens an und schmeißen nicht einfach ein Logo hin“, so Heidi. Jede Anfrage wird mit dem gleichen Respekt behandelt, ob es sich um Schulklassen oder große Unternehmen handle. Denn natürlich gibt das Budget einen Rahmen vor, aber der finanzielle Aspekt sei nicht der einzig wichtige. Was sie an ihrer Arbeit vielmehr schätzen, sei die Möglichkeit, täglich kreativ zu sein.
Die Superkraft Kreativität haben sie definitiv. Wenn sich Heidi und Julia allerdings für eine übernatürliche Superkraft entscheiden müssten, würden sie gerne sich zum Beispiel gerne woandershin beamen. Einfach mal mit den Fingern schnippen und an einem weißen Sandstrand auf den Malediven liegen.
Von Scrabble zu Glühwein und Keksen
Vorerst bleiben sie aber einmal im Jakominiviertel und freuen sich über Besuch. Im Rahmen des Open Studio Days laden sie heute zu einer kleinen Weihnachtsfeier – mit selbstgemachtem Glühwein, Keksen, Prosecco und Weihnachtsmusik. Um 17 Uhr geht es in der Jakoministraße 30 los. Be there or be boring!