Werkschau im Atelier Gamerith. 15. 11. 2013, 15 Uhr. Jakoministraße 16.
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Ein Tisch ist ein Tisch. Und ein Medium. „Ein Bekenntnis zum Hinsetzen, zum Zeit Nehmen und sich in die Augen Schauen“, beschreibt Raimund Gamerith die Spezies. Der Grazer Designer, der seine Werkstatt vor einigen Jahren ins Jakominiviertel verlegt hat, sieht jeden seiner Tische als besonderes Holz mit Persönlichkeit, das seine Umgebung prägt und von seiner Umgebung definiert ist.
Wie das Möbel letztlich aussieht, häng von vielen Faktoren ab. Größe, Form und Materialmix, die unendlich viele Variationen zulassen. Eine Auswahl des Möglichen zeigt die aktuelle Werkschau im Atelier Gamerith. Zu sehen sind Arbeiten der letzten Monate, Unikate aus heimischen Hölzern, klare Formen, denen man die gewachsenen Strukturen dennoch ansehen darf.
Holzweg
Raimund Gamerith setzt auf Zeit. Die, die das Holz zum Wachsen und Trocknen braucht. Und die Zeit, die seine KundInnen benötigen, um zu erkennen, was sie von dem vielseitigen Möbel wirklich erwarten. Was soll der Tisch können? Was sind unsere Lebensgewohnheiten? Angesichts so tiefgehender Überlegungen scheinen dann die Fragen „Rund oder eckig? Apfel oder Nuss? Ein Bein oder vier?“ nebensächlich. Von wegen, wie Gamerith nach vielen Gesprächen mit Paaren weiß. Da würden die Vorstellungen anfangs manchmal diametral auseinander gehen. Umso spannender, wenn sich alle Beteiligten am Ende des gemeinsamen Prozesses zufrieden an „ihren Tisch“ setzen.
Zeitlos
Auch sich selbst räumt er bei Entwurf und Umsetzung vermutlich mehr Zeit zur Reflexion ein als Berufskollegen es gewöhnlich tun. Immer wieder brauche er Distanz zum Möbel, um zu überprüfen, ob Form und Farbe stimmen, ob die Oberfläche noch einen Schliff braucht, ob Metall und Holz miteinander harmonieren.
Dasselbe Prinzip verfolgt Raimund Gamerith bei Sitz- und Schlafmöbeln, Schränken und seinen außergewöhnlichen Leuchten, in denen intelligente LED-Technologie und altes Holz die schönsten (Licht-)Stimmungen schaffen.
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Wer die Werkschau am 15. November 2013 in der Jakoministraße 16 versäumt: In der Dokumentation kann manRaimund Gamerith bei der Arbeit zusehen.