Mickey und Minnie Mouse schauen aus den Schuhen heraus, ein schwarzer Engel breitet seine Flügel über den Hals und die dunklen Farben am rechten Arm kontrastieren ganz gut mit den strahlend hellen Augen. Sarah Fötsch liebt Tattoos mit Leib und Seele. Willkommen im Peckstage.
Ihre Berufung zeichnete sich bereits im Alter von 14 Jahren ab. Damals ließ sie sich ihr allererstes Tattoo stechen. „Das war ein Tribal am Oberarm“, sagt sie lachend. Denn Tribals sind genau wie chinesische Zeichen oder das allseits bekannte „Arschgeweih“ schon länger nicht mehr im Trend. Vor sieben Jahren eröffnete sie in der Schönaugasse ihr eigenes Studio und „peckt“ seither mit ihrem Team alle, die sich trauen. Der Standort war aber nicht ideal. „Das war damals ein sehr totes Viertel“, erinnert sich die mittlerweile selbst sehr bunte Inhaberin zurück. Später übersiedelte sie in die Grazbachgasse. „Die beste Entscheidung überhaupt!“, meint sie heute. Das Studio ist vom Jakominiplatz zu Fuß in zwei Minuten zu erreichen und die, die lieber mit dem Auto kommen, finden immer freie Parkplätze. Werbeschilder sind zwar nicht erlaubt, dennoch kommen die Tätowiernadeln kaum zur Ruhe.
Eine Passion, die unter die Haut geht
Im Eingangsbereich hängen gold-schwarze Tafeln, Auszeichnungen von Tattoo Conventions. Im Jahr 2014 bewarb sich das Team von Peckstage und überzeugte die Jury mit eigenen Arbeiten in vier Kategorien — bei „Best of Day“ und „Best of Color“ ging der Sieg in die Grazbachgasse. Peckstage tätowiert bei den Conventions auch vor Ort. Die nächste Tattoo Convention in Graz, wo neben den Bildern auf der Haut üblicherweise auch extravagante Mode, Piercings und Accessoires zu sehen sind, findet noch diesen Herbst statt. Termin folgt.
Von XS bis XL
Warum ein „Peckerl“ bei Peckstage? Es gibt für jede Stilrichtung einen eigenen Spezialisten oder eine eigene Spezialistin! Sarah: „Eine Person kann nicht jede Stilrichtung perfekt beherrschen. Deshalb haben wir so viele gute Leute für jeden Stil im Team.“ Ein Team, das gut drauf ist. Das merken auch die Kundinnen und Kunden, die sich im Peckstage offensichtlich gut aufgehoben fühlen, wie Sarah zufrieden anmerkt. Gute Stimmung, familiäres Klima und natürlich Kreativität sind ihr wichtig, das fällt auch auf peckstage.at auf.
Über die Jahre kamen neue Stile und damit auch neue Tätowiererinnen und Tätowierer ins Peckstage. Von winzigen Zeichen bis Illustrationen in XL. Ob Maori, Old/ New School, Fotorealismus, Mandalas, Comic oder graphische Tattoos — das Team hat alles drauf. Momentan, meint Sarah, seien Mandalas und kleine, zarte Tattoos am beliebtesten. Gefragt sind auch realistische Portraits von Tieren, Eltern oder Kindern. Im Team ist es außerdem üblich, sich gegenseitig zu tätowieren. Sarah hat sogar unmittelbar vor dem Jakominiviertel-Interview ein neues Muster auf den rechten Handrücken bekommen. Schmerzen stehen hier nicht im Weg. Bei einem einzigen Tattoo bleibt es ohnehin selten.
Trends von gestern sind das Cover-Up von heute
Ein Tattoo hält ewig. Da kann es schon passieren, dass inspirierende Zitate an den Rippen oder ein fotorealistischer Totenkopf am Rücken ein paar Jahre später zum No-Go werden. Kein Problem für die Leute im Peckstage. Das lässt sich überdecken. „Schwierig wird es nur, wenn ein Tattoo sehr plakativ gemacht ist oder zu tief gestochen wurde“, sagt Sarah. Aber mit Erfahrung und Kreativität finden sich auch dafür gute Lösungen.