Instagram’sches Geschmackserlebnis

Und der nächste Burgerladen ziert die Landschaft um den Jakominiplatz: Burgerista. Vor über einer Woche öffnete die erste Grazer Filiale des Burger-Riesen ihre Pforten und machte direkt von außen auf sich aufmerksam. Aber kann Burgerista auch geschmacklich punkten?

Der Mann hinter der Theke nimmt die Bestellungen mit freundlichem Lächeln auf. Im Hintergrund geht es stressiger zu: Köche greifen in der offenen Küche von der einen Zutat zur nächsten und zaubern in Windeseile die Burger, für die sie bekannt sind. Und an den Tischen hungrige KundInnen, die sich trotz grummelnden Mägen noch die Zeit für ein Instagram-Foto von ihrem Essen nehmen. Ein typisches Fastfood-Restaurant eben.

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Gestresste Köche bereiten in der offenen Küche die Bestellungen zu

Seit einigen Tagen steht auch im Herzen von Graz eine Filiale der Fastfood-Kette Burgerista. Dem gehypten Lokal eilte schon vor der Eröffnung in Graz ein guter Ruf voraus. Das liegt mit höchster Wahrscheinlichkeit an den zufriedenen KundInnen der älteren Filialen in Wien und Salzburg. Aber was ist wirklich dran? Wir haben das Lokal unter die Lupe genommen.

Bestellung
13Uhr. Eigentlich die Stoßzeit in den Restaurants. Trotzdem komme ich ohne Warten sofort an die Theke und kann meine Bestellung abgeben. Zur Auswahl stehen verschiedene Burger: als Combo – also Menü mit Pommes und Getränk – oder solo zu haben. Eine Besonderheit, die sofort auffällt, ist die Low-Carb-Option. Burger ohne Brötchen. Stattdessen wird die Boulette in Salatblätter eingewickelt. Da es nie zu spät für die Bikinifigur ist, entscheide mich für die Low-Carb-Version des Original Burgerista und bekomme einen Pieper, der vibriert, sobald meine Bestellung fertig ist.

Zum Trinken gibt es statt herkömmlicher Papierbecher trendige Einmachgläser. Pluspunkte für das umweltbewusste Handeln. Getränke kann man sich selbst von den Getränkespendern holen – gratis Refill inkludiert. Zur Auswahl stehen neben den gängigen Softdrinks hausgemachte Säfte, wie Wassermelonen-Saft.

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Homemade is the new black: Selbstgemacht ist einfach Trend

Kaum habe ich mir etwas zum Trinken geholt, fängt auch schon mein Pieper an zu vibrieren. Das ging aber rasch.

Geschmackserlebnis
Beim Abholen meiner Bestellung fragt mich der Mitarbeiter hinter der Theke, ob ich etwas Süßes möchte. Ich verdränge kurzerhand die Warnung meiner Eltern, keine Süßigkeiten von Fremden anzunehmen und bejahe die Frage. Gut für mich, denn es gibt ein Zuckerl zusätzlich zur Mahlzeit.

Und mein Burger? Auf den ersten Blick wirkt er vor allem grün und ähnelt mehr einem Salat. Unter mehreren Schichten Salatblättern kann ich das Fleischlaberl aber doch erspähen. Frisch sind die Zutaten allemal, das Fleisch ist schön saftig und nicht zu fettig. Mit den Zwiebeln war der Koch definitiv nicht geizig, weniger wäre mir lieber gewesen. Gut, dass ich heute niemanden küssen muss. Insgesamt schmeckt der Low-Carb-Burger relativ gut. Von mir kriegt er sieben von zehn Punkten.. Sollte man nicht gerade auf strenger Diät sein, ist der reguläre Burger vermutlich die bessere Wahl, denn der brotlose Burger enthält unendlich viel Salat.

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Mein grüner Low-Carb Burger

Fazit
Um den Jakominiplatz herum gibt es mittlerweile einige Anlaufstellen für Burger-LiebhaberInnen: der Klassiker McDonald’s und die Lokale Freigeist und Area 5 für das gehobenere Geschmackserlebnis.

Burgerista ist ein Mittelding, da dort die Bestellung und Bezahlung wie in jedem Fastfood-Restaurant abläuft, die Qualität des Essens dennoch hochwertig bleibt. Preislich ist Burgerista auch verkraftbar: Um knappe zehn Euro gibt es ein Menü mit Burger, Pommes und Getränk, das bei Bedarf gratis nachgefüllt werden darf. Der ideale Snack für Eilige: Etwa fünf Minuten nach Betreten des Lokals steht auch schon das Essen fotografierbereit am Tisch (#foodporn). Die Bedienung ist freundlich und das Gratis-Zuckerl freut Naschkatzen wie mich.

Unser Jakominiviertel-Tipp: Bei der nächsten Heißhungerattacke hingehen und probieren.