Hamburg, Wien, Salzburg hat ihn. Den Leerstandsmelder. Eine Website, die leerstehende Wohn- und Geschäftsflächen anzeigt und nach Alternativen zum Status quo sucht.
Emil S., Künstler sucht ein Atelier. Platz für Werkstatt und Material, mit verschließbaren Türen und Fenstern, trocken und vor allem bezahlbar. Sein Zielobjekt liegt gleich vis à vis. Ein seit Jahren leer stehendes Lokal. Böden und Wände, Decken und Fensterflächen tragen die Spuren diverser Geschäftsmodelle und der langen Auszeit. Eine Bude. Ein Zustand. Und trotzdem wär’s das, hofft Emil. Die Eigentümer erreicht er erst nach langer Recherche.
Dabei hat Emil Glück, dass er den Leerstand überhaupt entdeckte. Wie in vielen anderen Städten fehlt der Überblick über leer stehende Wohn- und Gewerberäume. Um diesem Problem zu begegnen, entstehen in Städten wie Hamburg, Wien und Salzburg neuerdings Leerstandsmelder, wie das Grazer Architektur-Portal GAT berichtet, das von „Möglichkeitsräumen“ schreibt.
Auf diesen Plattformen tragen registrierte NutzerInnen Leerstände ein. Das Angebot wird in einem Pool bzw. auf einer Karte sichtbar. Die Plattformen sollen den Informationsaustausch ankurbeln und darüber hinaus als Ideenbörse fungieren, die konstruktive Lösungen und Vorschläge für Zwischennutzungen generiert.
Vergleichbares gibt es in Graz nicht. Wer freie Geschäftsflächen sucht, wird unter Umständen an folgenden Adressen fündig:
- www.jakominiviertel.at/freie-flachen: Freie Wohn- und Geschäftsflächen in der Jakoministraße und Klosterwiesgasse
- freielokale-graz.at: Hier veröffentlicht das Citymanagement Graz verfügbare Geschäftsflächen.
- Grazwiki verzeichnet eine Handvoll leerstehender Gebäude.
Unter www.gat.st ist mehr über Leerstandsmelder zu erfahren; wie sie funktionieren und welches Potenzial sie bergen.
Übrigens: Emil hat Pech gehabt. Die Eigentümer können sich über die künftige Nutzung nicht einigen. Vorerst. Bis 2018, wie zu erfahren war…