In Bremen funktioniert’s, in Rennes, in Wien – warum also sollte es nicht auch in Graz gelingen, schlafende Häuser und leerstehende Geschäftsflächen aus dem Dornröschenschlaft zu wecken? Das Projekt RAUMBASIS kümmert sich drum.
„Graz braucht ein Leerstands-Management“, sagt Franz Lammer, Mitinitiator des Lendwirbels, der im einstigen Problemgrätzel seit Jahren ordentlich Staub aufwirbelt und dazugeführt hat, dass öffentlicher und privater Raum neu genutzt wird. „Ein Management auf Augenhöhe mit den Leuten vor Ort“, setzt er bei seinem Treffen mit InteressentInnen aus dem Jakominivertel nach und weist auf den langfristigen Nutzen solcher Konzepte hin: „Wenn ein Viertel funktioniert, dann sind auch Themen wie Sicherheit und Integration mitbedacht.“
Staub aufwirbeln
Im Lendviertel hat es funktioniert, in Eisenerz beweisen Lammer und Gleichgesinnte seit einigen Jahren, dass sich mittels Leerstands-Management auch totgesagte Gegenden am Land neu gestalten lassen. Nun hat er am Konzept der RAUMBASIS mitgearbeitet, das leeren Geschäftslokalen der Stadt wieder Leben einhauchen soll.
Dabei setzt man auf Zwischennutzung, ein sperriges Wort, das viel Spielraum zulässt: Erste-Hilfe-Kurse in ehemaligen Cafés. Ausstellungen, die verstaubte Läden auf kurze Zeit beleben. Po up-Stores für Kreative. Lesungen, Konzerte, Performance oder Dancefloor im Leerstand. Vieles ist möglich, das temporär für frischen Wind sorgen und langfristig zur Wiederbelebung führen könnte.
Nun begibt sich das von der Stadt Graz initiierte Projekt auf die Suche nach InteressentInnen. Da wären auf der einen Seite Kreative, Selbständige oder Vereinen, also jene, die Ideen zur Zwischennutzung, aber nur begrenzte finanzielle Mittel haben. Auf der anderen Seite sind aufgeschlossene EigentümerInnen gesucht, die ihre Geschäftsflächen für einen begrenzten Zeitraum günstig vermieten.
Kontakt zur RAUMBASIS
Ansprechpartnerin ist Anna Resch, die in Bremen bereits Erfahrung mit dem Zwischennutzungsmanagement gesammelt hat und nun im Auftrag der Stadt Graz die Koordination der RAUMBASIS übernommen hat. Ihre Aufgabe ist es, „Objekte und potenzielle NutzerInnen sowie EigentümerInnen aufzuspüren und zu beraten und Menschen zu vernetzen“.
Kontakt zur RAUMBASIS: kontakt@raumbasis.at