Stadtsoziologinnen wie Kerstin Singer und Marlies Bodinger interessiert, was die Stadt mit den Menschen macht und die Menschen mit dem urbanen Lebensraum anfangen. Was tun und was lassen sie? Was ist auf engem Raum möglich und was wird schwierig?
Für Ihre Diplomarbeit haben sich die Oststeirerin und die Grazerin aus der Innenstadt ins Jakominiviertel, quasi auf wissenschaftliches Neuland begeben. Nun sind sie zwischen Jakoministraße und Klosterwiesgasse mit Fragebögen unterwegs, um die Entwicklung im Viertel mittels qualitativer und quantitativer Analysen zu erheben.
Ihre GesprächspartnerInnen? Alle. Jüngere, Ältere, HausbesitzerInnen, BewohnerInnen und PassantInnen, Geschäftsleute der traditionellen Wirtschaft und aus den Kreativbranchen, Projektverantwortliche und Mitglieder der Stadtregierung sind am Wort.
Für endgültige Aussagen ist es noch zu früh, aber schon jetzt gibt es für die Studentinnen überraschende Details. Zum Beispiel die Assoziationen und Reaktionen auf das Projekt an der roten Laufbahn. „Die einen sehen es absolut positiv und gut, dass etwas passiert, die anderen finden vor allem das Rot schrecklich. Aber gleichgültig lässt das Projekt niemanden“, so Bodinger. Uneinig sind sich die Befragten auch über die Grenzen des Jakominiviertels.
Ihr persönlicher Zugang zu dem Experiment im Jakominiviertel hat sich im Laufe der Gespräche jedenfalls geändert. Weniger skeptisch und definitiv positiver, stellen die beiden fest. Über die endgültigen Ergebnisse werden Singer und Bodinger im Herbst auf jakominiviertel.at berichten.