Seit Winter 2017 befinden sich „Some Designers – Verein für interaktive Medienkunst“ in der Reitschulgasse 17 in einem Gemeinschaftsbüro nterschiedlichster Design- und Kunstdisziplinen um interaktive Objekte, Installationen und Skulpturen zu schaffen. Sie teilen sich das Büro mit Musiker*innen, Künstler*innen, Designer*innen und Bühnengestalter*innen. Das tolle an einem Gemeinschaftsbüro ist, so Anahi Meyer und Valerio Zanini, zwei Teile des momentan fünfköpfigen Teams, dass sie im ständigen Austausch mit den anderen Kreativschaffenden sind und man dadurch neue Blickwinkel und Zugänge zu Problemen bekommt. Außerdem ist ein Gemeinschaftsbüro der perfekte Ort um Testpersonen für interaktive Skulpturen zu finden.
Gebildet hat sich das Kollektiv auf der FH Joanneum aus Studierenden der Masterstudiengänge Interaction Design, Sound Design, Media Design und Communication Design und Studierenden der Kunstuniversität Graz. Das erste gemeinsame Projekt, ein interaktiver Abend im Haus der Architektur, entstand im Jahr 2015 aus dem Bedürfnis „etwas gemeinsam zu tun“. Besucher*innen wurden eingeladen sich interaktiv mit der Ausstellung auseinanderzusetzen, Spiele zu spielen und das Zusammenspiel von Kunst und Technologie neu zu erleben. Aufgrund des Erfolgs dieses Abends beschloss die Gruppe einen Verein zu gründen um auch in Zukunft gemeinsam interdisziplinär an Projekten zu arbeiten um die Grenzen der Kunst austesten zu können.
Hauptziel ist immer die aktive Interaktion zwischen Betrachter*innen, Kunstobjekt und Technologie. „Für viele Menschen ist Kunst und Technologie etwas, dass nur getrennt voneinander leben kann und nicht unbedingt zusammengehört“, erklärt Anahi. „Noch dazu macht uns Technologie passiv, da wir mittlerweile beinah alles über unser Smartphone erledigen können und nur mehr selten die Notwendigkeit besteht das Haus zu verlassen. Some Designers haben es sich zum Auftrag gemacht dieses Phänomen umzukehren und die Leute durch Technologie aktiv werden zu lassen und ihnen aufzuzeigen, dass Kunst und Technologie nicht zwei streng getrennte Dinge sind, sondern in Konstellation ganz neue Dimensionen entstehen können. Zusätzlich ist es ihnen wichtig die klassische Auffassung von Kunst und Galerien aufzubrechen und Kunstobjekte nicht nur in den öffentlichen Raum zu befördern, sondern sie auch angreifbar zu machen.
„Wir müssen Leute, besonders Erwachsene, oft animieren und auffordern die Objekte anzugreifen oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen“, erklärt Valerio Zanini. Kinder haben sie daher am liebsten, weil diese keine Scheu haben Dinge anzugreifen und auszuprobieren.
Für Some Designers ist das Objekt nur dann vollständig, wenn die Betrachter*innen damit kommunizieren. Das ist auch der schönste Teil ihrer Arbeit, wenn das Publikum bemerkt, dass es Dinge berühren und damit spielen darf und dann dieses Leuchten in den Augen bekommt. Natürlich kommt es auch manchmal zu kleinen Pannen, aber damit muss man eben rechnen und Ersatzteile auf Lager haben.
Some Designers bestehen aus Nick Acorne, Takuto Fukuda, Nicola Lecca, Anahi Meyer und Valerio Zanini. Der Name Some Designers bezieht sich auf die Masse an Designstudienrichtungen und -Kategorien die es mittlerweile gibt. Auf die Frage „Was tust du?“ kristallisierte sich in der Gruppe irgendwann die Spaßantwort „Some Design“ heraus.
Foto ©Mariya Donska