Changing – Jakomini früher und heute

 

Sonja Kohn

Meine Recherche zeigt die Nutzung der ansässigen Geschäftsflächen und deren Wandel über die Jahre in Zusammenhang mit den Leerständen, die die Jakoministraße mitprägen.

Die Jakoministraße ist im Umbruch: zur Zeit finden mehrere Umbauprojekte statt, allen voran die Totalsanierung inklusive neuem Dachaufbau für das Eckhaus zur Grazbachgasse mit den Hausnummern 30 – 34. Ein weiteres Projekt ist die geplante Umnutzung des geschichtsträchtigen Gebäudes “Wilder Mann”, in dem bereits die Grazer Oper und ein Teil der Kunstuniversität Graz ein längerfristiges Zuhause gefunden hatten.

Hohe Mieten sind mitverantwortlich für den stetigen Wechsel. Das ehemalige Kaufhaus Steinfeld (Jakominiplatz 16) – ein alter Familienbetrieb in bester Lage – stand vier Jahre lang mit leeren Schaufenstern unvermietet da, heute befinden sich darin das Schuhgeschäft Monzero und Admiral Sportwetten.

2010 startete die Stadt Graz ein dreijähriges Mietförderprojekt im Jakominiviertel. Das Ziel dabei: Belebung der Leerstände und die gezielte Ansiedlung kleiner kreativer Betriebe mit Hilfe der Creative Industries Styria. Und heute – 2015? Viele Shops sind nach Förderende wieder umgezogen, manche geblieben, neue dazugekommen. Das Ergebnis: Jakomini ist “kreativer” geworden als noch im Jahr 2002.

Meine intensive “Vergangenheitsforschung” zum Thema Jakomini fand u.a. anhand der Fassadenfotos des AGIS (Altstadt Graz Informationssystem) auf grazwiki.at aus dem Jahr 2002 statt.

Bei einer kleinen Umfrage mit verschiedenen Ladenbesitzern vor Ort verstärkt sich der Eindruck vom uneinheitlichen Bild der Straße: „Seit 1991 stand noch nie so viel leer wie heute.“ „Das Geschäft stand sehr lange leer.“ „Es stand nur ganz kurz leer.“

Die Ladenlokale mit langer Tradition in der Jakoministraße wie das Chinarestaurant Hongkong oder Hörgeräte Kamper finden sich neben liebevoll gestalteten Auslagen von Kleinbetrieben, die sich leider oft nur ein paar Jahre halten und der Straße ein unbeständiges, immer wieder wechselndes Gesicht geben.

Mit Hilfe von Piktogrammen und der Einteilung in die Kategorien Kreativbetriebe, Dienstleistung, Fach- läden/ -handel und Gastronomie ergeben sich Momentaufnahmen für das Jahr 2002 und 2015. Zwei verschiedene Zeitpunkte, die zum Vergleichen einladen und aus denen jeder selbst seine Schlüsse zur Entwicklung der Jakoministraße ziehen kann.

 

 

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Jakoministraße 2002 — Jakoministraße 2015

 

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