Eva Stern
Seit der Erfindung der alltäglich nutzbaren Glühlampe Ende des 19. Jahrhunderts ist künstliches Licht sowohl im öffentlichen Raum als auch in privaten Haushalten nicht mehr wegzudenken. Artifizielles Licht hat unseren Alltag erleichtert und wirkt sich psychisch und physisch auf den Menschen aus. Die gesamte städtische Illumination, zu der Straßenbeleuchtung, aber auch Licht, welches aus privaten Haushalten in den öffentlichen Raum dringt, zählt, bildet ein emotionales, lebendiges Stadtbild aus.
Das Projekt „Jakomini PrimeTime“ beschäftigte sich mit den künstlich beleuchteten Fenstern der Obergeschosse in der Jakoministraße.
Es versucht die Atmosphäre des Straßenraumes in einem Zeitraum von sieben Tagen zu bestimmten Uhrzeit einzufangen. Die Idee war es, das künstliche Licht der Wohnräume als Vermittler von Informationen anzusehen und diese Auskünfte abstrahiert zu transkribieren und wiederzugeben. Die Darstellungen lesen sich wie eine Partitur narrativer Lichträume. Sie sollen dem Betrachter einen Überblick über die Lebendigkeit der Straße geben. Das Ergebnis dieser Untersuchung stellt dar, inwiefern die Jakoministraße wohnlich genutzt wird, an welchen Häusern eine starke Nutzung abzulesen ist und in welchen Häusern leerstehende Wohneinheiten vorherrschend sind.
Diese Umstände habe ich im Zuge täglicher Spaziergänge durch die Jakoministraße erhoben. Eine Woche lang führte mich mein Heimweg, mein Weg zum Treffen mit Freunden oder meine Abendrunde mit dem Hund in der Zeit von 20:00 bis 20:15 durch diese Straße. Meine Fotos und Aufzeichnungen habe ich im anschließenden Ausarbeitungsprozess ausgewertet und die Analyse in die endgültige abstrahierte Grafik transkribiert.
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