Schwule G’schichte(n) aus dem Jakominiviertel

 

Hektor Peljak

Geschichte passiert oft im Verborgenen und beinhaltet viele Ereignisse, von denen wir mitunter nie erfahren, wenn wir uns nicht die Zeit nehmen, danach zu fragen. Das ist auch im Jakominiviertel so. Im Schatten josefinischer Hausfassen liegen Geschichten am Weg. Um sie aufzulesen bedarf es aber derjenigen, die uns von den Dingen berichten, die man nicht in den Medien und nicht in den Geschichtsbüchern findet, z.B. dass es im Bereich um den Jakominiplatz seit jeher eine hohe Konzentration an schwulem Leben gegeben hat und noch immer gibt. An keinem anderen Ort der Stadt lassen sich auf so engem Raum so viele Schwulenbars finden und Anekdoten über die Geschichte des homosexuellen Lebens in Graz erfahren.

Für dieses Projekt haben sich drei Geschichtenerzähler die Zeit genommen, jeweils einen Nachmittag lang von der Kamera begleitet einen Spaziergang durch das Jakominiviertel zu unternehmen und im Zuge dessen ihre ganz eigene Geschichte vom schwulen Leben in Jakomini zu erzählen. Persönliche Erinnerungen und Interessensgebiete haben sich im Zuge dessen mit historischen Fakten zu einer Art von Geschichtsdokumentation „on-the-go“ verwoben. Je nach Charakter des Erzählers fallen die Routen unterschiedlich aus und werden andere Themengebiete beleuchtet: Geschichte, Politik und auch das Nachtleben. Interessant ist es dabei, zu sehen, wo sich die Routen treffen und sich Punkte ausmachen lassen, an denen sich die Erzählungen und somit auch die Geschichte des schwulen Lebens in Jakomini verdichten.

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Ausstellung

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